Und was ist …?
Irmtraud Gutschke
Nicht nur Vierjährigen, für die das Buch gedacht ist, dreht sich diese Frage im Kopf herum. Auch wenn es einem im Moment gut geht, denkt man daran, wie es anders wohl wäre. Und sofort nistet sich die Sorge ein. Wenn ich krank würde … Wenn sich alles noch mehr verteuert … Wenn … nein, daran mag man gar nicht denken. Krieg und Krise werden so oft beschworen, dass wir gleichsam eingehüllt sind von schwarzen, furchterregenden Wolken. Deshalb sind ja Horrorfilme so beliebt, um sich abzureagieren.
Aber in diesem Buch steht ein Kind im Mittelpunkt, ein kleines Mädchen mit seiner lieben, lebensklugen Mutter. Die weiß, Ängste ernst zu nehmen und ermutigend darauf zu antworten. Für alles gibt es einen Ausweg, fast. Wenn es donnert und Blitzt, kann man gemeinsam staunend am Fenster sitzen. Wenn man von einer Biene gestochen wird, hilft ein Stück Zwiebel. „Aber was ist, wenn ich bei der Theateraufführung meinen Text vergesse?“ „Dann denkst du dir ab und zu einen neuen Text aus. Und später werden alle sagen: Was für ein aufgewecktes und kluges Kind! Sie hat ihren Text vergessen, also hat sie sich einen neuen ausgedacht!“
„Also wird alles gut?“ „Ja, mein Schatz, das wird es. Es wird alles gut.“ Und auf dem Bild von Jessica Love sieht man Mutter und Tochter durchs herbstliche Laub tanzen. Sie spielen Fangen und werden sich gleich umarmen. Wie tröstlich dieses Buch ist! Auch Eltern und Großeltern werden daran ihre Freude haben.
Crescent Dragonwagon: Wird alles gut? Illustrationen von Jessica Love. Aus dem Englischen von Tatjana Kröll. Knesebeck Verlag, 40 S., geb., 16 €.