Straßen mit Duft
Von Irmtraud Gutschke
Wenn kleine Kinder gerade einmal krabbeln können, staunen Erwachsene, was alles sie auf der Erde entdecken. Was selber krabbelt, ist besonders interessant. Gut zu wissen, dass schwarze Wegameisen nicht beißen. Die Wissenschaft schätzt, dass heute zwischen 1 und 10 Billiarden Ameisen leben. „Ameisen sind superstark. Eine Ameise kann mehr als das 20-fache ihres Gewichts tragen. Das ist so, als könntest du ein Auto anheben!“ Also lasst uns doch erst einmal staunen über diese winzigen Wesen, die sozusagen „staatlich“ organisiert sind, gemeinschaftlich agieren und zwei Mägen haben: „IN dem einen befindet sich die eigene Nahrung. In dem anderen ist die Nahrung, die die Ameise mit ihren Kolleginnen teilt.“ Ihre „Straßen“ sind mit einer Duftspur markiert. Wenn die Gänge im Boden bauen, helfen sie dass Luft und Wasser die Pflanzen erreichen. Das stimmt, sie tragen zur Humusbildung bei, gerade auch im Wald. Wenn sie einem aber nun im Gartenbeet entgegenkrabbeln? Und wenn sie zusammen mit Blattläusen an Margaritenstängeln sitzen? Blattläuse halten? Weniger Blattläuse, weniger Ameisen. Mit diesem Problem müssen sich Kinder nicht herumschlagen. Zwar nennt der Verlag ein Lesealter ab Fünf, aber schon Kleinere werden Spaß daran haben, auf den kräftig bunten Seiten den Ameisen zu folgen, wie sie durch Gänge kriechen. Da kann man lernen, bis Hundert zu zählen.
Susie Williams und Hannah Tolson: Fleißige Helferchen. Ameisen. Laurence King Verlag, 32 S., geb., 12,90 €.