Tiran hat schlechte Laune
Irmtraud Gutschke
Ein wunderbares Geschenk zum Schulanfang: weil viele Kinder sich in diesem Alter für Dinosaurier interessieren und weil es eine Herausforderung zum Lesenlernen ist. Der Text (Susanne Böse) ist extra groß gedruckt – in Blau und Rot, damit Kinder ein Gefühl für Silben bekommen. Die Illustrationen sind großartig. Man kann Vorschulkinder durchaus schon mal raten lassen, welche Dino-Arten sie erkennen. Wetten, dass sie dabei uns Erwachsenen voraus sind? Triceratops, Ornithomimus, Edmontosaurus, Parasaurolophus, Ankylosaurus – unglaublich eigentlich, welche schwierige namen sie sich merken und aussprechen können, weil es sie eben interessiert. Und dazu wird ja auch noch eine spannende Geschichte erzählt: Freddy Triceratops, eigentlich ein friedliches Wesen, muss sich gegen Tiran Tyrannosaurus wehren, der immer schlechte Laune und immer Hunger hat. Mal raten, wer gewinnt?
Vegetarier gegen Fleischfresser – die Story ist sogar noch politisch korrekt. „Am Bach gibt es zum Glück genug zu fressen. Wir grasen friedlich nebeneinander.“ Soll man das Buch erst verschenken, wenn ein Kind in der 1. Klasse ist? Würde Vorlesen der eigenen Lektüre den Anreiz nehmen? Eigentlich glaube ich das nicht. Ich denke, dass man das Buch schon Fünfjährigen gut vorlesen kann. Auf Anfrage kann man auch Buchstaben erklären. Aber nur kein Druck. Die Kinder wissen selber, was sie schon lernen wollen. Man sie auch die Geschichte nacherzählen lassen und wird vielleicht staunen, wenn ihnen das fast wortwörtlich gelingt: „Sieh mal, ich kann schon lesen.“ Dabei hat sich der Text – auch das ist erfreulich – auswendig eingeprägt.
Am Schluss werden noch Begriffe erklärt: Schnabel, Keule, Kamm, Nackenschild … Sowieso sollte man beim Vorlesen immer rückfragen, ob die Wörter bekannt sind. Auch ein Dino-Quiz gibt es noch und Anregungen zum Schätze-Vergraben.
Susanne Böse: Dino in Gefahr. Verlag Dorling Kindersley „Super-Leser!“, 37 S., geb., 7,95 €.