Ein Zauber? Ja klar…
Andreas Suchanek führt in einen magischen Wald
Von Irmtraud Gutschke
Das hat es immer wieder oft gegeben in der Literatur: Jemand fällt in einen Brunnen oder in eine Kanichengrube, steigt durch einen Spiegel oder findet Zugang zu einem geheimen Bahnhof wie Harry Potter. Weg aus dem Alltag in ein Zauberreich! Wer mutig ist, wünscht sich das ein Leben lang. Und wem es nicht gelingt, der hat immerhin Bücher wie dieses, das, wie der Untertitel verspricht, Leser von neun Jahren an zu einer ganzen Buchreihe führt.
Lukas dürfte etwa in diesem Alter sein. Bis sie in das alte Haus in Winterstein gezogen waren, hatte er mit seinem Freund Computerspiele gespielt und war mit anderen Jungs unterwegs gewesen. Aber schon in der ersten Nacht in seinem neuen Zimmer hatte er ein seltsames Leuchten unter dem Bücherregal bemerkt und dann… Dann war einfach nichts mehr, wie es vorher war. Er begegnet dem pelzigen Rani, der sich als Nachwuchsautor fühlt, der kleinen Elfe Felicitas, die über immense Zauberkräfte verfügt, und dem schrecklichen Wark, der den „Flüsterwald“ bewacht. Er erfährt einiges über Professor von Thun, den früheren Eigentümer des Hauses, der auf unbekannte Weise verschwunden ist. Seinem „Flüsterpulver“ verdankt es Lukas ja, dass er als Mensch überhaupt zu den Fabelwesen vordringen konnte. Und er begreift, warum manche Geheimnisse geschützt werden müssen.
Von Andreas Suchanek, dem Autor, geboren 1982, gibt es schon eine Unmenge an Veröffentlichungen, viele davon in seinem eigenen Verlag Greenlight Press. Von Kind an habe er sich in fantastische Welten geträumt, heißt es, und außerdem liebt er Schokolade. Das scheint beim Lesen ansteckend gewesen zu sein. Vom Wort „Selbstheilungsmagie“ habe ich mich beruhigt gefühlt.
Andreas Suchanek: Flüsterwald. Das Abenteuer beginnt. Mit Illustrationen von Timo Grubing. Ueberreuter Verlag, 245 S., geb., 14,95 €.