Das Abenteuer Lesen
Irmtraud Gutschke
So süß, ruft das Kind. Der kleine Kater, von Bianca Isack ins Bild gebracht, ist es wirklich. Wie er mit seinen großen Augen in die Welt schaut, noch ganz erstaunt, weil er von der Welt noch nicht so viel weiß. Aber dies ist kein Bilderbuch zum Vorlesen, sondern eines zum Selber-Lesen. Also wohl noch nichts für den Schulanfang, sondern ein Geschenk während des ersten Schuljahrs, wenn die ersten Leseübungen schon stattgefunden haben. „Extraleicht“ in extra großer Fibelschrift, mit einfachen Wörtern, kurzen Sätzen. Die Schrift ist blau, die Silben rot markiert. Das hilft nicht nur beim späteren Abteilen, sondern gibt auch einen Gefühl für Rhythmus. Die Kinder werden den Text ja laut lesen und dabei zunächst hoffentlich nicht alleine sein. Es ist wichtig, dass Erwachsene Aufmerksamkeit geben und Zuspruch, damit die Wertigkeit des Lesens zu Bewusstsein kommt. Die muss man womöglich auch immer mal wieder erklären, während die Kinder von früh an schon mit elektronischen Medien zu tun haben und das Visuelle, weil reizvoll und leicht zugänglich, für wichtiger halten.
Da befinden sich Kinderbücher in einer Konkurrenz, die es früher so nicht gab. Inmitten allgemeiner Reizüberflutung ist auch ihnen ein Reiz einzubauen. Christiane Wittenburg ist da eine liebenswerte Geschichte gelungen, die nicht überfordert, aber auch auf Erweiterung des Wortschatzes setzt. Denn es gibt diese macht der Sprache. Worte prägen unser Denken und Fühlen, machen es differenziert und mitteilbar.
Wie Kater Mo einen Tag voller Abenteuer erlebt mit Pferden und Kühen, Hühnern und Fledermäusen dürfen Kinder hier das Abenteuer Lesen erleben. So, dass sie Lust auf mehr bekommen. Dazu gibt es ein Quiz und eine Anleitung, wie man sich ein Katzen-Shirt herstellt.
Christiane Wittenburg: Ein aufregender Tag für Kater Mo. Von Grundschullehrerinnen und -lehrern empfohlen. Illustrationen Bianca Isack. Dorling Kindersley, 37 S., geb., 7,95 €.