„So was gibt’s“, meinte Papa
Irmtraud Gutschke
Wirklich? Dass zwei alte Mäuse ein Ei finden und sich freuen: „Nun haben wir ein Baby“? Dass eine kleine Maus dem Ei entschlüpft, das gibt’s natürlich nicht. Und dass die kleine Maus … Meine vierjährige Enkelin hat’s gleich gesehen. Aber wie konnten die Eltern sich irren? Weil man sich oft etwas vormacht, wenn man andere Erwartungen hat. Dann braucht es manchmal eine Weile, bis man die Wirklichkeit akzeptiert.
So hat das lustige Bilderbuch von Franz Zauleck einen durchaus ernstem Hintersinn. Überaus witzig sind die Illustrationen. So sieht man das „Kindchen“ Marie am Tisch sitzen und alles aufessen, was im Haus vorhanden ist. Und was ist das überhaupt für ein Haus? Eine große Kaffeekanne, in der Marie eines Tages gefangen ist, denn die Tür ist zu klein. „Da krachte es, und Marie war frei.“ Und dann erscheint Emil. „Jetzt küssen sie sich“, sagte Mama. „Sowas gibt’s“, meinte Papa. Wunderbare Gelassenheit angesichts unvorhergesehener Ereignisse. Den Ausspruch sollte man sich merken.
Franz Zauleck: Mama, Papa und Marie. LeiV Verlag, 28 S., geb., 12,90 €.