Von der Amsel bis zum Zilpzalp
Irmtraud Gutschke
Jetzt, im Frühling, kann uns die Amsel schon am Morgen wecken. Ihr Gesang ist unverwechselbar, und schon Kinder können sie erkennen. Früher ein scheuer Waldvogel, lebt sie heute gern in der Menschen Nähe. Wer einen Garten hat, bekommt auch Blaumeisen und Rotkehlchen häufig zu Gesicht, Sperlinge sowieso. In fast jedem Parkgewässer gibt es Stockenten und Höckerschwäne. Die Tauben, eigentlich schön anzusehen, vermehren sich in den Städten so stark, dass man sie nicht füttern soll. Aber Buchfink und Dompfaff scheinen selten geworden. Kürzlich sah ich einen Eichelhäher und habe ihn mit dem Buntspecht verwechselt. Und einen Zilpzalp habe ich wohl noch nie gesehen.
35 Vogelarten: Nicht nur in Wort und Bild werden sie in diesem Buch vorgestellt, sondern auch mit ihren Stimmen: die Elster und die Graugans, die Rauchschwalbe und die Saatkrähe, Star, Storch und Waldkauz … Man muss wohl öfter in das Buch hineinhöre, um die Vogelstimmen unterscheiden zu können. Aber das geschieht unwillkürlich, weil auch Kinder ab fünf großen Spaß daran haben, die Druckpunkte auf den Seiten zu aktivieren, sodass die Wohnung bald voller Vogelgezwitscher sein dürfte. Aber im Freien, so wird gewarnt, sollte man es unterlassen, den Vögeln etwas „vorzuspielen“. Es könnte sie unter Stress setzen, sodass sie zur Brutzeit gar ihre Nester im Stich lassen. Ach, wie gut ich die Vögel verstehe, die mit ihrer eigenen „Musik“ für sich bleiben wollen.
Eva Wagner: Mein großes Soundbuch Vögel mit 35 heimischen Vogelstimmen. Ars Edition. 16 S., geb., 18 €.