Wie die Tiere den Menschen halfen
Von Irmtraud Gutschke
Wenn es nur so friedlich, harmonisch zugehen könnte auf der Welt, wenn sich auf diese Weise alles zum Guten wenden würde. Der kleine Teich befand sich einst in einem schönen Wald. Viele Tier kamen dorthin, um zu trinken. Dann wurden an dieser Stelle Häuser gebaut. Die ja auch gebraucht werden, aber leider wurden nun alle Sträucher und Bäume abgeholzt und es wuchs fast schon kein Kräutlein mehr. Eine traurige und leider sehr reale Geschichte könnte hier enden. Kinder, die sich dieses Buch anschauen, mögen solche Gegenden schon mal gesehen haben, wo alles aus Beton ist, vielleicht mit einem gepflegten Rasenstück, aber ohne Bäume, weil es ja Mühe macht, im Herbst das Laub wegzukehren. Manche Bewohner der neugebauten Häuser im Buch mögen vielleicht auch so gedacht haben, aber die Tiere sind klüger.
In sanften Farben hat Linda Wolfsgruber die gütigen Tiere gemalt: Vögel, Hase, Igel, Fuchs, Maus, Reh, Eichhörnchen und den Bären, der eine ganz besondere Idee hat, über die sich Kinder schon freuen werden, wenn sie nur den Buchumschlag sehen. Der Bär „kackert“ nämlich, und seine Hinterlassenschaft glitzert sogar. Linda Wolfsgruber, die schon viele Kinderbücher gestaltet hat, erzählt eine Geschichte voller Humor und voller Güte, in der menschliches Tun mit der Natur in Harmonie gerät. Im übertragenen Sinne steckt darin eine wichtige, eine tröstende Weisheit: Die Natur ist klüger als wird, die wir uns allzu oft zum Mittelpunkt der Welt erklären.
Linda Wolfsgruber: Das Bärenhäufchen. Kunstanstifter Verlag, 32 S., geb., 20 €.